Maßnahme:
Das zwischen den U-Bahnhöfen Senefelderplatz und Vinetastraße liegende Viadukt wurde von 1909 bis 1930 errichtet. Auf der ca. 1,7 km langen Hochbahnstrecke befinden sich die U-Bahnhöfe Eberswalder Straße und Schönhauser Allee.
Die Hochbahntrasse sowie die Bahnhöfe sind im Bezirk Prenzlauer Berg als geschützte Denkmale eingetragen.
An der Hochbahnstrecke wurden durchgreifende Instandsetzungs-, Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten durchgeführt. Das gesamte Viadukt war durch fortgeschrittene Korrosion mit gravierenden Schäden behaftet.
Aufgrund der exponierten Lage der Baustelle im innerstädtischen, stark frequentierten Bereich, mussten für die Sanierung des Viaduktes Sonderlösungen entwickelt werden. So wurde z.B. das komplette Bauwerk mit einer staubdichten eigens entwickelten Schallschutzverkleidung über 8 Bauphasen / Abschnitte eingehaust.
Einen weiteren Schwerpunkt der Viadukt Sanierung bildete das Brückenbauwerk im Kreuzungsbereich Bornholmer Straße und Schönhauser Allee. Der Verkehrsknotenpunkt wird, außer dem KFZ-Verkehr noch von Bussen sowie diversen Straßenbahnlinien M1, M13, 50 befahren, womit eine langandauernde Sanierung der Brücke mit Vollsperrung ausgeschlossen war.
Somit wurde das in die Jahre gekommene Brückenbauwerk in einer 4-tägigen Sperrpause im Frühjahr 2009 ausgebaut, während das neue Brückenbauwerk auf dem Mittelstreifen der Ostsee- straße bereits für die Neumontage in Fertigung war.
Der Einbau der neuen Brücke erfolgt sodann in einer nur 4-tägien Sperrpause im September des gleichen Jahres.
Im Vorfeld fand eine umfassende Sanierung sowie der teilweise Austausch der massiven Brückenlager bei laufendem U-Bahnbetrieb statt.
Im Ergebnis der Gesamtmaßnahme wurde das bereits denkmalgeschützte Viadukt als besonderes Denkmal für heutige Ingenieursbaukunst ausgezeichnet. Gemäß ausgewiesener Stellungnahme des Vereins zur Förderung der Denkmalpflege, setze die ästhetische Präsenz des Hochbahnviaduktes Maßstäbe für die Bauten der Gegenwart und Zukunft.
"Jenseits „klassischer" Sanierungsmaßnahmen wie der Erneuerung des Korrosionsschutzes, diverser Reparaturen sowie der Sanierung und Modernisierung der beiden Hochbahnhöfe führte die Herausforderung, einen hoch befahrenen Brückenzug für die kommenden Jahrzehnte als tragfähiges und gebrauchstaugliches Ensemble zu sichern und dabei doch dem Denkmalcharakter bestmöglich Rechnung zu tragen, zu einer Reihe ungewöhnlicher ingenieurtechnischer Lösungen. Im Ergebnis setze die ästhetische Präsenz des Hochbahnviaduktes Maßstäbe für die Bauten der Gegenwart und Zukunft." (Zitat aus der Presseinformation vom Verein: Denk mal an Berlin)
Baukosten: 70 Mio. € Netto
Auszeichnung: Auszeichnungen von der BVG sowie dem Verein zur Förderung der Denkmalpflege, Kuratorium u.a. mit Ephraim Gothe.